Websites mit KI automatisch übersetzen (2025)
Weißt du noch, wie aufwendig es früher war, eine Website in mehrere Sprachen zu übersetzen? Da wurde per Copy & Paste mit Excel-Tabellen gearbeitet, Texte gingen per E-Mail an Übersetzer und kamen Tage später zurück – und am Ende passte oft nichts zusammen.

Harry Klotzberg
01. April 2025

Heute, im Jahr 2025, leben wir zum Glück in einer ganz anderen Welt: Künstliche Intelligenz hat die Übersetzungsarbeit auf ein völlig neues Level gehoben. Doch was kann KI heute wirklich leisten – und wo solltest du besser noch selbst Hand anlegen? Genau das schauen wir uns jetzt mal genauer an.
Die Evolution der KI-Übersetzungen: Von “ganz okay” zu “ziemlich beeindruckend”
In unserem letzten Artikel zu diesem Thema (hier nachzulesen) - vor gut vier Jahren (!) - haben wir DeepL in Verbindung mit TYPO3 vorgestellt. Eine echt praktische Lösung: Im Backend auf „Übersetzen“ klicken, kurz warten – und zack, steht der Text auf Englisch, Französisch oder Spanisch da. Damals war das schon ein kleiner Gamechanger. Aber wenn wir uns anschauen, was heute mit modernen Sprachmodellen wie GPT-4, Gemini, Mistral oder DeepL Write möglich ist, dann ist das fast schon Science-Fiction.
Heute nutzen die besten Tools große neuronale Netze, sogenannte Large Language Models (LLMs), die nicht nur übersetzen, sondern dabei auch Kontext, Tonalität und sogar SEO-relevante Inhalte berücksichtigen können. Das bedeutet: Der übersetzte Text ist nicht nur grammatikalisch korrekt, sondern liest sich, als hätte ihn ein Mensch geschrieben – inklusive sprachlicher Finesse.
Was KI heute besser macht: Kontext, Stil, Effizienz
Einer der größten Fortschritte der letzten Jahre ist das Verständnis für Kontext. Während ältere Systeme Übersetzungen oft Satz für Satz verarbeitet haben – was zu seltsamen Brüchen und Stilinkonsistenzen führte – analysieren moderne KI-Modelle heute ganze Textabschnitte. Sie erkennen, ob ein Text informativ, werblich oder emotional ist, und passen die Wortwahl entsprechend an. Du schreibst also in einem lockeren Ton? Dann kommt auch die französische Version mit der passenden Portion Charme daher.
Außerdem hat sich die Effizienz massiv gesteigert. Tools wie DeepL API, Microsoft Translator oder Google Cloud Translation schaffen es, hunderte Seiten in wenigen Minuten zu übersetzen – automatisiert, direkt ins CMS, ohne Copy & Paste. Was früher eine Woche dauerte, geht jetzt an einem Vormittag – inklusive Kaffeepause.
Multilinguale Websites – ein echter Wettbewerbsvorteil
Gerade für Unternehmen, die international aufgestellt sind oder werden wollen, ist eine mehrsprachige Website heute kein „Nice-to-have“ mehr, sondern Pflichtprogramm. Und dank KI ist das auch für kleinere Firmen realistisch machbar. Du kannst zum Beispiel:
- deine Website-Inhalte automatisch in die Sprachen deiner Zielmärkte übersetzen,
- Blogartikel international ausspielen (SEO freut sich),
- Produktbeschreibungen in mehreren Sprachen pflegen, ohne zehn Leute im Marketing.
Klingt gut? Ist es auch! Aber – und das ist wichtig – es gibt ein paar Dinge, die du trotzdem im Blick behalten solltest.
Wo KI an ihre Grenzen stößt
So beeindruckend die Technologie auch ist – sie ist nicht perfekt. Besonders wenn es um kulturelle Nuancen, Fachsprache oder humorvolle Inhalte geht, stößt selbst das beste Modell an seine Grenzen. Ein lockerer Spruch auf Deutsch kann im Englischen schnell flach oder sogar unverständlich wirken. Und wer schon mal versucht hat, Ironie oder Wortspiele zu übersetzen, weiß: Da hilft oft nur echte menschliche Kreativität.
Auch rechtlich musst du aufpassen: Bei medizinischen, juristischen oder sicherheitsrelevanten Inhalten solltest du nie blind auf eine automatische Übersetzung vertrauen. Hier gilt: KI kann vorbereiten, aber du brauchst immer noch ein finales menschliches Lektorat.

Welche Tools 2025 vorne mitspielen
Wenn du dich jetzt fragst, welche Tools du dir mal genauer anschauen solltest – hier ein kurzer Überblick über die aktuellen Platzhirsche:
DeepL Pro mit LLM-Unterstützung
Die Kombination aus bewährter Übersetzungsqualität und neuen KI-Modellen macht DeepL 2025 zur ersten Wahl für professionelle Anwendungen. Die API lässt sich einfach in gängige CMS integrieren, der Stil ist hochwertig, und der Datenschutz ist top (Serverstandort: EU).
OpenAI GPT-4
Zwar kein klassisches Übersetzungstool, aber extrem hilfreich für Content, bei dem mehr als reine Wortübersetzung gefragt ist. Ideal für kreative Adaptionen oder transkulturelles Copywriting.
Google Cloud Translation Advanced
Gut integriert ins Google-Ökosystem, geeignet für große Mengen und dynamische Inhalte. Besonders spannend ist die neue adaptive Funktion, bei der du den Output mit wenigen Beispielen selbst trainieren kannst.
Microsoft Azure Translator
Beliebt in der Industrie und für große Plattformen – auch wegen der einfachen Integration in PowerApps und andere Microsoft-Tools. Die Sprachabdeckung ist riesig.
Wie sieht es mit der Integration in Content Management- und Shopsysteme aus?
Viele moderne CMS bringen heute fertige Schnittstellen zu Übersetzungstools mit. In TYPO3 kannst du z.B. mit dem DeepL-Connector Inhalte direkt übersetzen – inkl. Sprachwechsler und Dubletten-Erkennung. Wichtig: Achte auf saubere URL-Strukturen und SEO-Tags, damit deine fremdsprachigen Seiten auch gefunden werden.
Natürlich bieten auch Storyblok und Strapi die Möglichkeit der Übersetzung mit KI. Was für Content gut ist, kann für E-Commerce nicht schlecht sein. Shopware und Magento haben ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten der maschinellen Übersetzung direkt aus dem Backend heraus.
Es gibt somit keinen Grund darauf zu verzichten.
Pro-Tipp: Wenn du regelmäßig Inhalte produzierst, lohnt sich ein automatisierter Workflow. Lass neue Blogposts nach Veröffentlichung automatisch übersetzen und anlegen – und plane danach nur noch das menschliche Lektorat ein. Spart Zeit, Nerven und sorgt für einheitliche Qualität.
Falls du Unterstützung dabei brauchst: Wir lieben Automatisierungen (und können die auch für dich bauen).
Was du beim Start beachten solltest
Bevor du jetzt loslegst und deine komplette Website übersetzen lässt, hier ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest:
Zielgruppenanalyse
Nicht jede Sprache ist automatisch sinnvoll. Analysiere, aus welchen Regionen deine Nutzer wirklich kommen – Google Analytics oder Matomo helfen dir hier.
Content-Auswahl
Starte mit den Inhalten, die wirklich relevant sind – Startseite, Produktseiten, Kontaktinfos. Blogartikel und News kannst du nach und nach nachziehen.
Qualitätssicherung
Plane immer ein Lektorat ein – entweder intern oder extern. Es geht nicht nur um Korrektheit, sondern auch um Stil, Tonalität und kulturelle Passung.
SEO und Struktur
Denke an hreflang-Tags, strukturierte Daten, separate Sitemaps und lokal optimierte Metadaten. Eine fremdsprachige Seite bringt dir nichts, wenn sie nicht rankt.
Styleguide für die KI
Viele Tools lassen sich „anlernen“ – gib ihnen Beispiele, wie der Ton sein soll, welche Begriffe verwendet werden sollen, was tabu ist. So bekommst du nicht nur Übersetzungen, sondern echten Brand Content in anderen Sprachen.
Fazit: KI kann viel – aber noch nicht alles
2025 ist ein großartiger Zeitpunkt, um mit KI-gestützten Übersetzungen durchzustarten. Die Technologie ist ausgereift, die Tools sind mächtig, und der Nutzen ist enorm. Du kannst schneller, günstiger und besser mehrsprachige Inhalte bereitstellen als je zuvor. Aber – und das ist die gute Nachricht für alle Texterinnen und Übersetzerinnen – ganz ohne Menschen geht’s auch 2025 nicht.
Denn wo Sprache lebendig wird, braucht es Fingerspitzengefühl, kulturelles Know-how und manchmal einfach ein bisschen Bauchgefühl. Die beste Lösung? Mensch und Maschine im Team – mit klar verteilten Rollen: Die KI erledigt die Fleißarbeit, du sorgst für den Feinschliff.
Hast du schon eine Liste mit Sprachen, in die deine Website noch übersetzt werden sollte? Dann wird’s Zeit, loszulegen.
Kennenlernen? Jederzeit gerne.
Schreibe uns was Sie brauchen und wir melden uns. Es ist Zeit, loszulegen.
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