Corporate Language – Sprechen Sie "Ihr Unternehmen"?
Nadine Reinartz
16. April 2020
Die Corporate Identity ist für ein mittelständisches Unternehmen ein wichtiger Bestandteil zur Differenzierung gegenüber der Konkurrenz. Doch neben Logo, Farben und Design gibt es noch einen essenziellen Bereich, welcher oft etwas vernachlässigt wird: die Sprache des Unternehmens! Egal, ob Sie es Corporate Language, Corporate Wording oder Corporate Text nennen – die Tonalität des geschriebenen und gesprochenen Wortes lässt die Unternehmensidentität erlebbar werden und kann ein sehr effektives Marketing Tool sein, um Glaubwürdigkeit auszustrahlen und das Vertrauen des Kunden zu gewinnen.
BMW klingt zum Beispiel anders als Mercedes. Nicht auf den Motorensound bezogen, sondern auf die Sprache. BMW spricht von der "Freude am Fahren", Mercedes-Benz von "Das Beste oder nichts". Beide Aussagen der Automobilhersteller transportieren verschiedene Inhalte, für – im Grunde genommen – dasselbe Produkt. Durch die Unternehmenssprache differenzieren sich beide voneinander und es wird hier bereits im Slogan jeweils eine andere Zielgruppe unter den Autokäufern angesprochen.
Der Teufel steckt im Detail
Das Unternehmen zeigt sich in seiner Imagebroschüre von seiner besten Seite! Die Sprache spiegelt Kompetenz wider, die Texte sind ansprechend geschrieben, der Kunde hat ein gutes Gefühl. Beim ersten Telefonat wirkt die Sprache dann recht emotional, vielleicht sogar etwas zu persönlich und dadurch nicht mehr ganz so seriös, wie in gedruckter Form. Das Angebotsschreiben scheint eins zu eins aus einer Mustervorlage aus dem Internet kopiert worden zu sein. Schon können Zweifel aufkommen, ob das Unternehmen auch wirklich der richtige Geschäftspartner ist. Denn offensichtlich spricht dieses zwei unterschiedliche Sprachen. Ein wahrnehmbarer Bruch in der Kommunikation – die Erlebnisse des Kunden an den verschiedenen Marken-Touchpoints sind somit nicht einheitlich (positiv). Der Firmenauftritt ist nicht mehr wie aus einem Guss.
Oder ein anderes Beispiel: Haben Sie schon einmal ein Geschäft kurz vor Ladenschluss betreten? Waren die Verkäufer*innen trotzdem noch freundlich und haben sich Zeit für Ihr Anliegen genommen? Wurden Sie höflich gebeten, ein anderes Mal wieder zu kommen? Oder haben Sie sogar deutlich zu spüren bekommen, dass die Mitarbeiter kurz vor Feierabend absolut keinen Nerv mehr für einen Kunden haben? Letzteres wird jedenfalls einen negativen Beigeschmack hinterlassen und vielleicht sogar der Grund sein, warum man genau dieses Geschäft zukünftig meidet – egal, wie gut die Auswahl an Produkten oder Dienstleistungen dort eigentlich ist. Ja, auch der Umgangston der Mitarbeiter zählt zur Unternehmenssprache.
Sie sehen, das Thema kann einen ganzen Rattenschwanz hinter sich herziehen. Ein Unternehmen hat Persönlichkeit und die sollte auch kommuniziert werden – extern wie intern! Dabei muss man nicht von jetzt auf gleich alles umkrempeln, mit kleinen Schritten kommt man auch hier effektiver voran. Achten Sie auf die Tonalität. Wenn Ihre Zielgruppe eine direkte und witzige Ansprache bevorzugt, sollten Sie nicht allzu hochgestochen schreiben. Der erste Schritt zur Definition eines Sprachraums für die Corporate Language ist eine Auflistung von Wörtern, welche das Unternehmen oder die Marke treffend abbilden und in der Kommunikation immer wieder eingesetzt werden sollen. Diese sogenannten "Love-Words" verstärken eine Marke ähnlich wie ein Logo und zahlen auf den Markenkern bzw. die Unternehmensstrategie ein. Ebenso können gegenteilige Wörter definiert werden, die "No-Words", welche nicht dem Image Ihres Unternehmens entsprechen oder falsche Inhalte vermitteln. So erhalten Sie einen Leitfaden, welcher Ihren Mitarbeitern, aber auch ihrer Agentur eindeutige Richtlinien an die Hand gibt.
Zusammen mit Ihnen entwickeln wir Schritt für Schritt den richtigen Ton für Ihre Marke. Denn dieser stellt besonders für den Mittelstand einen immens wichtigen Erfolgsfaktor dar. Gerne können Sie uns hierzu kontaktieren.
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